In Deutschland ist das Wetter noch fast winterlich, ich aber genieße den Sonnenschein und das gute Wetter in der schönsten Ecke von England.
In Oxford habe ich Anna-Lena eine Stippvisite abgestattet, die gerade in einer der besten Mädchenschule, nämlich Headington School ihre A-Levels absolviert. Ihr fällt der baldige Abschied sehr schwer, denn sie hat bei den Ruderinnen in ihrer Schule und den Jungen in den renommierten All-Boys-Schools wie Radley und Abdingdon viele Freunde gefunden. Sie hat schon die Zusage von einer Topuni bekommen, so dass sie zuversichtlich in ihr neues Studentenleben schaut.
Weiter ging es nach Westonbirt School, einem prächtigen Landsitz direkt in der Nachbarschaft von Prinz Charles. Während ich durch duftige Wiesen und beeindruckende Baumriesen von der Einfahrt in Richtung Schule fuhr, galoppierten einige Pferde am Zaun entlang. Die Mädchen in Westonbirt spielten Rounders auf der Wiese oder saßen unter der großen Zeder in der Sonne. Doch auch dort sind die Prüfungen nicht mehr weit: ein paar Kekse aus Deutschland helfen über manche Prüfungshürde hinüber.
Am nächsten Tag ging es nach Rendcomb College, einer Schule oben auf dem Hügel in einem grünen Tal direkt in der Nähe von Cheltenham. Tom, der in Oxford Jura studieren möchte, erläuterte mir alles, was ihm in seiner Zeit dort an der Schule wichtig geworden ist: Respekt vor dem Können der anderen, tiefe Freundschaften zu Schülern aus allen Ländern und Kulturkreisen, viel Sport und viel Freude am Lernen hat er dort entdeckt. Er kann jetzt seine Ziele hoch stecken - und er tut es.
Cheltenham College in der Hauptstadt der Cotswold beeindruckt durch seine historischen Gebäude und das viele Grün mitten in der Stadt. Die große Dining Hall erinnert mich sehr an mein altes College in Cambridge: lange Tische, große gotische Fenster, viele Wappen an der Wand und zahlreiche ehrwürdige Portraits. Diese Schule bietet für alle Schülerinnen und Schüler ein ungeheures Angebot von Sport und Aktivitäten - das Programm liest sich fast wie ein VHS-Programm!
Bei den Hockeyspielern ist dafür Dean Close School ein bekannter Name. Hat doch die Schule wieder die britische Meisterschaft bei den Schulen gewonnen. Die Spielerplätze im ersten Team sind heiß begehrt, und man muss schon echt gut Hockey spielen, um dabei sein zu können. Doch mancher unserer Schüler hat das Niveau, was man für Dean Close braucht. Aber auch Schüler mit anderen Talenten sind dort bestens aufgehoben. Für mich war es atemberaubend, was die Schüler an Ölbildern und Skulpturen in ihrer Schulzeit geschaffen haben. Leider ist mein Koffer zu klein, um eines der prächtigen Bilder mit nach Hause zu nehmen.
So packe ich alles an Eindrücken ein und freue mich, dass es unseren Schützlingen so gut geht. Alle haben mir berichtet, dass sie in der für sie besten Schule sind und auf keinen Fall tauschen möchten.
Donnerstag, 20. Mai 2010
Unterwegs bei unseren englischen Internaten
um 20.5.10